Durch mein Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie sowie Philosophie und Germanistik an der Universität des Saarlandes bin ich bereits früh mit der Didaktik und der eigenverantwortlichen Lehre in Kontakt gekommen. Sowohl in der Erziehungswissenschaft, wie auch in der Germanistik habe ich als studentische Hilfskraft einzelne Lehraufgaben übernommen. Zusätzlich habe ich eine einjährige Weiterbildung im Projekt „Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“ der Mercator-Stiftung besucht und von 2007 bis 2009 an erweiterten Realschulen und Gymnasien im Fach Deutsch unterrichtet. Nach meinen erfolgreichen Studienabschluss im Frühjahr 2009 habe ich kurzzeitig an der Deutschen Angestellten Akademie in Kaiserslautern gelehrt. Hier verlagerte sich meine Lehre hin zur individuellen Erwachsenenbildung. So führte ich Coachings für Jugendliche und junge Erwachsene zum Berufseinstieg durch, in denen ich mit ihnen gemeinsam ihre Kompetenzen analysiert und sie auf Bewerbungsgespräche vorbereitet habe.
Im Sommer 2009 wechselte ich an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena, wo ich am Institut für Erziehungswissenschaft auch Seminare hielt und bis ins Frühjahr 2013 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Universitätsprojekt LehreLernen (später Servicestelle LehreLernen) arbeitete. In diesem Projekt organisierte und strukturierte ich hochschuldidaktische Workshops, Kompaktkurse und Zertifikatsprogramme. Neben dem Projektmanagement oblag mir auch die Lehre. So konnte ich beispielsweise Workshops gestalten und durchführen, die die Planung von Lehrveranstaltungen, Prüfung in Lehrveranstaltungen, eLearning und Lehrportfolioarbeit fokussierten. Zudem habe ich Zertifikatsprogramme gestaltet und durchgeführt. Beispielsweise konnten Lehrende über einen Zeitraum von zwei Jahren am Zertifikatsprogramm "Lehrqualifikation Advanced" teilnehmen. In diesem besuchten sie mehrere hochschuldidaktische Workshops, wurden in ihrer Lehrveranstaltung aufgezeichnet und reflektierten in regelmäßigen Reflexionsveranstaltungen mit anderen Teilnehmenden ihre Lehre. Für einen erfolgreichen Abschluss des Zertifikatsprogramm musste jede/r Teilnehmende ein eigenes Lehrportfolio gestalten. Aber auch englischsprachige Lehrangebote habe ich organisiert und durchgeführt, beispielsweise ein Zertifikatsprogramm für Doktorand/innen der Graduierten-Schulen. Darüber hinaus entwickelten meine Kolleginnen und ich die hochschuldidaktischen Weiterbildungsprogramme weiter, basierend auf der wissenschaftlichen Begleitung sowie Rückmeldungen von Teilnehmenden und Anforderungsveränderungen. Ein Einblick in die Entwicklungen kann hier erfolgen.
Während der Zeit in Jena arbeitete ich an meiner Promotion "Professionalisierung der Hochschullehre". Für diese habe ich die hochschuldidaktischen Weiterbildungsprogramme des Universitätsprojekts LehreLernen sowie die nationalen Anreize, Angebote und Anforderungen zur Weiterbildung untersucht. Zudem habe ich einen Leitfaden entwickelt, mit dem die Analyse von Lehrportfolios erleichtert wird. Einen Beitrag hierzu finden Sie im Band von Birgit Szczyrba und Susanne Gotzen. Neben der Arbeit mit den Lehrportfolios interessiere ich mich sehr für die Entwicklung der Hochschuldidaktik auf nationaler Ebene. Beispielsweise habe ich 2010 eine deutschlandweite Befragung an Hochschulen durchgeführt, um herauszufinden welche Weiterbildungsangebote bestehen und welche Anforderungen zur Lehrqualifikation bei Berufungen existieren. Seit August 2013 führe ich wieder eine Befragung an mehreren Hochschulen durch, diesmal jedoch mit den Fokus auf die Analyse von Wünschen zur hochschuldidaktischen Weiterbildung und Problemen im Lehralltag.
Im Frühjahr 2013 wechselte ich an die Fachhochschule Kaiserslautern. Hier arbeitete ich in der Stabsstelle "Qualität in Studium und Lehre" als Hochschuldidaktiker. Wie in Jena organisierte ich hochschuldidaktische Weiterbildungen. Zusätzlich arbeitete ich aber auch im Qualitätsmanagement mit. Beispielsweise habe ich die Lehrevaluationen optimiert und alternative Prüfungsformen für Lehrveranstaltungen entworfen. Neben den Weiterbildungen für Lehrende bot ich Veranstaltungen für Studierende an. Beispielsweise habe ich für Studierende des Studiengangs IT-Analysts einen anderthalb tägigen Workshop zu Lernstrategien und Softskills durchgeführt.
In 2014 habe ich an die Berufsbildende Schule II Wirtschaft und Soziales in Kaiserslautern gewechselt. Im Rahmen des Seiteneinstiegs habe ich mich zum Lehrer an berufsbildenden Schulen für Pädagogik und Psychologie qualifiziert. Seit 2016 arbeite ich als Studienrat an der Schule und unterrichte in der höheren Berufsfachschule Sozialassistenz, dem beruflichen Gymnasium sowie der Berufsoberschule. Zudem leite ich das Team der höheren Berufsfachschule, welches für die Entwicklung didaktischer und konzeptioneller Ideen verantwortlich ist. So haben wir im Rahmen unserer Arbeit fächerübergreifende Lernsituationen gestaltet, eine Lernplattform zum Thema "Fachliche Beobachtung" online gestellt und Handreichungen für das selbstorganisierte Lernen entworfen.
Neben diesen hauptberuflichen Tätigkeiten arbeite ich als freier Dozent und Buchautor. So habe ich im Mai 2010 und September 2011 am Goethe-Institut in Warschau Workshops zum Thema Musik im Deutsch als Fremdsprache-Unterricht durchgeführt. Weiterbildungen zur Hochschuldidaktik und zu Forschungsmethoden habe ich an der FSU Jena, der Universität Würzburg und der Hochschule Ludwigshafen angeboten. Mein aktuelles Buch lautet: Psychologie unterrichten und ist 2018 im Europa Lehrmittelverlag erschienen.
Zudem wirke ich im Promovenden-Netzwerk für Hochschuldidaktik der dghd e.V. und im Internationalen Forum für Pädagogik und Psychologie mit.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Weiterbildung von Erwachsenen sowie die Ausbildung Jugendlicher ein zentraler Punkt meiner Lehrtätigkeit geworden ist. Deshalb werde ich in den folgenden Kapiteln darauf detailliert eingehen.
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